Vedische Philosophie

 
 
Die vedische Philosophie versteht den Kosmos als Manifestation eines universalen traszendenten Bewusstseins vollkommener Intelligenz, welches die Welt entfaltet und sie als belebendes Prinzip durchdringt. Dieses nichtduale Bewusstsein wird als Brahman bezeichnet und seine persönliche Form als Vishnu.

Um sich den Vedas, den klassischen heiligen Schriften Indiens anzunähern können folgende Lehren studiert werden:

- Siksa :      die Lehre der richtigen Aussprache und Artikulation vedischer
                   Verse.
- Chanda :  die metrische Lehre
- Nirukta :   die Etymologie aussergewoehnlicher und seltener Woerter.
- Kalpa :     das Wissen um die Einzelheiten der Rituale.
- Jyotisha : die planetaren Wissenschaften Astronomie und Astrologie.

Unter vedischer Weltanschauung versteht man die Weltsicht der Sanskrit sprechenden Indogermanen, die sich in Nordindien ansiedelten, die ihren Niederschlag in den heiligen Texten der drei (bzw. vier) Veden zwischen ca. dem 15. und 9. Jhdt v. Chr. fand. 1)
Zweck der vedischen Weltanschauung ist nicht die Erlösung, sondern die Bewältigung und Gestaltung des Alltags.1)

Jyotisha, (uebersetzt: "Wissenschaft des Lichts") in Europa als Jyotish oder vedische Astrologie bekannt, ist nach indischem Verständnis eines der wichtigsten Werkzeuge für den ernsthaften Schüler auf dem Weg zur Verinnerlichung der vedischen Lehren und somit zur Spiritualität. Jyotisha gilt als das Auge der Vedas und bringt Licht in die ansonsten mystisch-verklärte, schwer durchschaubare kosmische Welt der Vedas.

Obwohl es sich bei Yoga, Jyotisha, Ayurveda und Vastu um grundverschiedene Disziplinen handelt, verfolgen doch alle ein gemeinsames Ziel, das vor allem darin besteht den Menschen dabei zu unterstützen, seinen jeweiligen Zustand von Koerper, Geist und Seele verstehen zu lernen.
Zugleich werden hier Möglichkeiten des besseren Umgangs mit sich selbst aufgezeigt, praktische Schritte, die die Harmonisierung begünstigen.

Die Grundlage der Jyotish Anwendung beruht vor allem auf der Erkennung energetischer Grundmuster, der Einschätzung von Schwachstellen, der Abwägung der zum Ausgleich zur Verfügung stehenden positiven Faktoren und der darauf basierenden Einschätzung der notwendigen Konsequenzen.

 Ein Jyotish-Horoskop wird auf der Basis des siderischen Tierkreises erstellt, den die indischen Astrologen als Berechnungsgrundlage verwenden. Hier orientieren sich die Planetenstände am Fixstern Spica und es werden somit die tatsächlichen Stellungen der Himmelskörper wiedergegeben, im Gegensatz zu dem bei uns normalerweise verwendeten tropischen Tierkreis, in dem die einzelnen Planeten in Beziehung zum Stand unserer Sonne gesetzt werden. So ergibt sich eine Differenz von ca. 23 Grad (je nach Geburtsjahr), um die die Planeten des tropischen Horoskops jeweils zurückversetzt werden müssen, um ihre Position im siderischen Tierkreis zu erreichen, wodurch sich auch der Aszendent verändern kann.  2)   

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   1)  Alois Payer : http://www.payer.de/hinduismus/hindu01.htm
   2)  Alle vasati-bezogenen Inhalte der Hompage orientieren sich an dem Buch "Die Kraft lebendiger Räume" von Marcus Schmieke