Einfluss der fünf Elemente


Die fünf Elemente der klassischen griechischen und indischen Lehre der Elemente fassen eine Vielzahl natürlicher Einflüsse zusammen, deren Zusammenspiel auf analytische Weise kaum nachvollziehbar wäre. Sie bilden ein einfaches und praktisches System, mit dessen Hilfe man die qualitativen Wirkungen der Wirklichkeit beschreiben kann.

Nach der Naturauffassung des Vastu bestehen alle Dinge dieser Welt aus den fünf Elementen
            - Erde,
            - Wasser,
            - Feuer,
            - Luft,
            - Äther.
In unterschiedlichen Mischungen bilden diese fünf Bestandteile unendlich viele Kombinationen, sodass die Vielfalt der Objekte dieser Welt entsteht.
In ihrer reinsten Form findet man die Elemente niemals. Selbst reines Wasser besitzt immer auch Beimengungen der anderen vier Elemente.
 
In der vedischen Metaphysik wird die gesamte materielle Schöpfung als aus diesen Elementen bestehend betrachtet. Sie stehen in einer kausalen Entwicklungsfolge, in der sich unter dem Einfluss der Zeit das Gröbere aus dem Feineren entwickelt.
Am Anfang dieser Folge steht das Materie-Bewusstseins-Feld (Mahat-Tattva). Das ist ein komplexer Raum, in dem Bewusstsein und Materie nicht voneinander getrennt sind. Diese Trennung wird erst durch die Schöpfung des Ego vollzogen, indem innere und äußere Räume voneinander getrennt werden. Der äußere Raum wird dann unter dem Einfluss der Zeit einer Evolution unterzogen, an der die fünf Elemente als Stufender Transformation und auch als Produkte des gesamten Schöpfungsprozesses teilhaben. Parallele hierzu findet eine Entwicklung im inneren Raum statt, der die den fünf Elementen entsprechenden Sinneswahrnehmungen hervorbringt.
Als erstes entsteht aus dem Materie-Bewusstseins-Feld der Klang.
Klang steht im Äußeren für das physikalische Phänomen der Schwingung, im Inneren für die Sinneswahrnehmung, die im hörbaren Bereich von physikalischen Schwingungen hervorgerufen wird.
Diese Schwingungen erzeugen komplexe Raumstrukturen, die mit den Raummustern vergleichbar sind, die durch stehende Wellen in einer Flüssigkeit erzeugt werden. Diese komplexen Raustrukturen bilden das Element Äther, den reinen Raum, der noch keine materiellen Manifestationen enthält.
Im Äther bestehen innere und äußere Räume parallel zueinander. Sie sind voneinander getrennt und berühren einander. Dieses Wechselspiel von Trennung und Berührung macht die Struktur des Äthers aus. An der Berührungsstelle zwischen den inneren und äußeren Räumen begegnen sich Geist und Materie. In dieser Berührung findet der Austausch von Informationen statt.
Das Element Luft ist nach dem Äther das zweite Element. Ihm ist die Sinneswahrnehmung des Tastens zugeordnet. Das Luftelement ist die grobstoffliche Form der Berührung. In der Luft, die mit Hilfe des Tastsinns wahrnehmbar ist, breitet sich der Klang aus. Alle anderen Sinnesqualitäten sind in der Luft noch nicht manifestiert. Der Geruch, den die Luft transportiert, ist keine Eigenschaft der Luft selbst, sondern eine Beimischung von Partikel des Elementes Erde.
Die Luft ist die Ursache aller Arten von Bewegung. Daher wird das Luftelement vor allem mit dem Bewegungsprinzip und dem Informationsaustausch identifiziert. Kommunikation, Austausch, Veränderung und Bewegung sind die wichtigsten Eigenschaften des Luftelements.
Erst im nächsten Transformationsschritt findet der Übergang zur sichtbaren dreidimensionalen Materie statt. Aus dem Quantenprinzip des Luftelements entsteht das Prinzip der Form, das dem Element Feuer zugeordnet ist und durch den Sehsinn wahrgenommen wird. Feuer wird durch eine nach außen wirkende, explosive, erwärmende und Unordnung schaffende Dynamik charakterisiert. Es repräsentiert alle Arten von Energie, die sich nicht in Bewegung äußern, sondern im Inneren verborgen sind. Ein Beispiel hierfür ist die Wärme eines Gegenstands, die nach außen hin nicht sichtbar, jedoch sehr wohl spürbar ist. Im Gegensatz dazu umfasst das Luftelement die Energieformen, die sich in Bewegung ausdrücken.
Als Nächstes manifestiert sich die zusätzliche Sinnesqualität des Geschmacks und das grobstoffliche Element Wasser.
Erst mit der Manifestation des Geruchs und des Elements Erde ist die Evolution der grobstofflichen Materie und der sie begleitenden Sinnesqualitäten abgeschlossen. Das Element Erde enthält alle fünf Sinnesqualitäten. Es repräsentiert die vollständigen Manifestationsstufen der groben Materie, die durch Klang, Berührung, Form, Geschmack und Geruch wahrnehmbar ist.
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1)Die vasati-bezogenen Inhalte der Website orientieren sich an dem Buch "Die Kraft lebendiger
   Räume" von Marcus Schmieke